Liebstöckel (Levisticum officinale)

Liebstöckel (Levisticum officinale), auch MaggikrautLavas oder Lus(t)stock, in der Steiermark vor allem Nussstock, ist eine Pflanzenart der GattungLevisticum aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae, veraltet Umbelliferae). Die Bezeichnung „Liebstöckel“ entstand durch volksetymologische Wortbildung aus dem lateinischen Levisticum (alter und pharmazeutischer Name der Art). Die seit 1925 belegte[1] Bezeichnung „Maggikraut“ entstand vermutlich aufgrund der Geruchsähnlichkeit der Maggi-Würze mit dem aromatischen Liebstöckel.

Das Liebstöckel kennt man auch unter der Bezeichnung „Maggi-Kraut“. Diesen Namen erhielt die Pflanze wegen ihres typischen Aromas, das dem der bekannten Gewürzsauce ähnelt, die jedoch kein Liebstöckel enthält. Echtes Liebstöckelaroma ist sehr intensiv und herzhaft. Da Trocknen zu starken Aromaverlusten führen kann, ist es besser, die Blätter frisch zu verwenden oder einzufrierenm.
Das Liebstöckel (Levisticum officinale) gehört so wie Petersilie und Sellerie zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und ist eine mehrjährige Pflanze. Blühend kann das Liebstöckel bis zu zwei Meter hoch werden und an geeigneten Standorten ein Alter bis zu 15 Jahren erreichen. Dies gelingt der Pflanze durch den Besitz eines speziellen Überdauerungsorgans im Boden (Rhizom mit Wurzeln), das auch in der Naturheilkunde zum Einsatz kommt. Vorrangig werden aber die Blätter als Gewürz verwendet. Gefiedert und dunkelgrün erinnern sie an jene von Sellerie und Petersilie. Seltener werden die Stängel und Früchte zum Würzen eingesetzt.

WIRKUNGEN UND MEDIZINISCHE ANWENDUNG

Die Liebstöckelwurzel hat harntreibende (aquaretische), krampflösende und verdauungsfördernde Eigenschaften. Die vermehrte Harnausscheidung wird auf die Terpene im ätherischen Öl zurückgeführt. Für das ätherische Öl wurde auch eine antimikrobielle Wirkung nachgewiesen. Zu den medizinischen Anwendungsgebieten zählt die Durchspülungstherapie bei Harnwegsinfekten; damit wird auch eine Bildung von Nierengrieß verhindert. Dazu kommt die Anwendung bei Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen, Aufstoßen und Völlegefühl. Als Magenmittel sind die Wurzeln oft Bestandteil von Kräuterschnäpsen und Magenelixieren. Die Wurzel kommt selten allein als wassertreibendes Mittel zur Anwendung. In einer bekannten und bewährten wassertreibenden Teemischung wird die Liebstöckelwurzel mit Wacholderbeeren, Süßholzwurzel und Hauhechelwurzel zu gleichen Teilen gemischt.

 

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