Der Gemeine Erbsenstreuling oder die Böhmische Trüffel[1], historisch auch Erbsensteinpilz (Pisolithus arhizus, für den Artnamen findet man in der Literatur auch die Schreibweise arhizos) ist eine Pilzart aus der Familie der Hartbovistverwandten. Trotz der bauchpilzartigen Fruchtkörper gehört der Pilz zur Ordnung der Dickröhrlingsartigen (Boletales).[2] Die Art ist einer von fünf europäischen Vertretern der Gattung Erbsenstreulinge (Pisolithus).[3][4] Veraltete Synonyme sind P. arenarius Alb. et Schw., P. tinctorius (Micheli: Pers.) Coker et Couch und Polysaccum pisocarpium[5].


Die Art ist auf saure, nährstoffarme Boden spezialisiert und gilt als typischer Haldenpilz der Folgelandschaft des Braunkohletagebaus. Sie fruktifiziert vom Spätsommer bis in den Herbst vorwiegend auf vegetationsarmen Flächen. Der Pilz wird in der Küche bisweilen als Gewürzpilz verwendet, kommt in der Forstwirtschaft als Mykorrhizapartner von Bäumen zum Einsatz und dient zum Färben von Wolle.
Der Gemeine Erbsenstreuling ist ein wärmeliebender Mykorrhizapilz mit einem breiten Spektrum an Symbiosepartnern. In Mitteleuropa sind es am häufigsten Hänge-Birken und Waldkiefern auf sauren, nährstoffarmen Pionierstandorten, daneben kommen auch andere Birken- und Kiefernarten sowie Pappeln, Eichen und Kreuzdorn in Betracht. Der Pilz wächst auf Halden mit aufkommenden Kiefern und Birken, auf Kahlschlägen, in Kieferforsten und auf Pionierrasen mit aufkommenden Gehölzen und ähnlichen Standorten. Dagegen ist der Pilz in naturnahen und ungestörten Wäldern äußerst selten. Er gilt als typischer Haldenpilz der Folgelandschaft des Braunkohletagebaus. Die Fruchtkörper sind vor allem an vegetationsarmen oder fast vegetationsfreien Standorten zu finden.
In Mitteleuropa findet man den Gemeinen Erbsenstreuling von Juli bis September.[1]
Die Bestimmung gelang über das Innenleben des äußerlich unscheinbaren Früchtchens: „Typisch für diesen einem Bovist ähnlichen Pilz ist die im Längsschnitt von jungen Fruchtkörpern auffällige marmorierte Schnittfläche mit markantem Farbmuster.“ Schon ist der Weidener Pilzberater in seinem Element. Er spricht von einem „Mosaik von blass- bis schwefelgelben, rotbraunen bis schwarzen, vieleckigen bis rundlichen, erbsengroßen, sporentragenden Kammern, die im Reifeprozess später aber bräunen und dann zu braunem Pulver zerfallen“.
Und was bedeutet das für den Sammler? Nun, der Trüffel sei ein edler „Würzpilz der Extraklasse“, solange er noch nicht zerfallen sei. Er werde angeblich mit Preisen bis zu 200 Euro je Kilogramm gehandelt. „Nach Entfernung der Außenhaut wird der Pilz in Scheiben geschnitten und getrocknet“, erklärt Griesbacher. „Suppen und Soßen erhalten durch die Beigabe von in der Regel nur einer Scheibe eine tiefbraune Farbe und würzigen Geschmack.“ Und gar in der Spitzengastronomie tauche der Luxus-Schwammer auf: „Der Sternekoch Alexander Herrmann bietet den Fränkischen Schiefertrüffel als ,einen der edelsten Botschafter der Region‘ in seinem Bistro in Wirsberg in verschiedenen Zubereitungsformen an.“
