https://de.wikipedia.org/wiki/Dmitri_Hvorostovsky
Er lebte, um zu singen. Der russische Opernbariton wusste schon immer, was er wollte und hatte immer den festen Willen, es auch zu erreichen. In seinen jungen Jahren hörte er die großen italienischen und russischen Sänger, wobei es zur damaligen Zeit in der Sowjetunion abenteuerlich war, an Schallplatten aus dem Westen zu kommen. Aber auch das gelang und Dima hörte die großen Opern-Stimmen und wusste, dass er einst so singen würde, wie der italienische Bariton Mattia Battistini oder der russische Bass Fjodor Iwanowitsch Schaljapin.
Hvorostovsky studierte in Krasnojarsk Gesang und wurde gefördert von der in Russland sehr bekannten Mezzo-Sopranistin Irina Arkhipova.
Dmitri Hvorostovsky oder Dmitri Alexandrowitsch Chworostowski
Der internationale Durchbruch kam, nachdem der damals 26-jährige den in der Klassik-Welt sehr renommierten Wettbewerb BBC Cardiff Singer of the World gewann. Dieser Wettbewerb ging in die Annalen als Battle of the Baritones ein!
Die extreme Verehrung, die so sehr zur Opernwelt gehört, hat mit dem Tod von Dmitri Hvorostovsky am 22.11.2017 einen neuen Höhepunkt erreicht.
Heute legendäre Persönlichkeiten wie Maria Callas, Renata Tebaldi und Franco Corelli wurden alle beklagt, als sie starben, aber in all diesen Fällen waren ihre Tage des Ruhms ferne Erinnerungen. Noch im Mai trat Hvorostovsky – einer der wenigen russischen Sänger, der im Westen jahrzehntelang erfolgreich war – auf der Bühne der Metropolitan Opera auf und sang eine Arie aus Rigoletto mit seiner typischen Go-for-Break-Intensität, obwohl er war seit Frühjahr 2015 wegen eines Hirntumors in Behandlung.
Die Opernwelt wusste alles darüber, aber man könnte leicht glauben, dass alles in Ordnung sei, wenn er auf seiner Website in Videobotschaften sagte, dass er noch viel mehr Gesang vor sich habe. Nur wenige Tage vor seinem Tod erschien seine neue, vollständige Aufnahme von Rigoletto auf dem Label Delos. Der sibirische Bariton war 55 Jahre alt, und er hätte ohne weiteres ein weiteres Jahrzehnt guten Gesangs gehabt, wäre er bei guter Gesundheit gewesen, vor allem wenn man bedenkt, dass er bei all seinem Opern-Know-how auf der Konzertbühne noch besser war. So erlebte ihn Philadelphia 2006 im Kimmel Center, wo er oft physisch ein Publikum zu erreichen schien, das tatsächlich erreicht werden wollte.