Misteln sind ausdauernde Gewächse, die ektoparasitisch auf den oberirdischen Teilen (Stämmen, Ästen und Zweigen) von Gehölzen, in sehr wenigen Fällen endoparasitisch in Sukkulenten oder als Wurzelparasiten leben. Sie sind also keineswegs bloße „Aufsitzerpflanzen“ (Epiphyten), die auch auf dem Erdboden gedeihen könnten, sondern sind auf den Säftestrom und den Lichtgenuss ihrer Wirtsgehölze angewiesen. „Mistel“ ist ein Lebensformtyp und offenbar ähnlich wie beispielsweise „Meeressäuger“ mehrfach (polyphyletisch) entstanden.
So werden die mehr als drei Dutzend Viscum-Arten und die ihnen nahestehenden Gattungen wie z. B. Arceuthobium und Korthalsella in eine eigene Familie Viscaceae gestellt, neben die größere Familie – vor allem in den Tropen und Subtropen – der Riemenblumengewächse und die kleine Familie der südamerikanischen Federmisteln. In Mitteleuropa werden mit „Misteln“ insbesondere Pflanzen der Gattung Viscum und im Handel die von ihren Wirtsgehölzen herabgeholten Büschel der Weißbeerigen Mistel gemeint.
Mistel
