Christophskraut

Actaea spicata Hahnenfußgewächs

Das Ährige Christophskraut (Actaea spicata) oder einfach nur Christophskraut ist eine Pflanzenart aus der Gattung Christophskräuter (Actaea) innerhalb der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Sie ist in Eurasien weitverbreitet und die einzige mitteleuropäische Art der Gattung Christophskräute

https://en.wikipedia.org/wiki/Actaea_spicata

Ihren Namen erhielt die Pflanze nach dem Heilige Christophorus. Selbiger galt als Schutzheiliger bei Krankheiten, Tod und so auch bei der Pest, gegen die man das Christophskraut verwendete. Weitere Bezeichnungen waren Hexenkraut, Johanniskraut, Wolfsbeere und Teufelsbeere. Der Gattungsname Actaea stammt aus der griechischen Sage. Darin wurde Aktäon von Arthemis, der Tochter des Zeuss, in einen Hirsch verwandelt, als er ihr beim Baden zusah. Die Hunde Aktäons zerrissen daraufhin ihren Herren, da sie von den Beeren des Christophskrautes toll geworden waren.
Der Artname spicata ist lateinisch und heißt ährig, womit er auf den Blütenstand verweist.
https://botanikus.de/informatives/giftpflanzen/alle-giftpflanzen/christophskraut/

Christophskraut ist eine alte Ritual- und Heilpflanze. Im Zuge der Christianisierung ging leider viel Wissen um dieses Kraut verloren. Die Tatsache, dass es nach einem christlichen Schutzpatron umbenannt wurde zeigt, dass man schnell vom „heidnischen“ Einsatz abkommen wollte. Seltsamerweise wird darüber gestritten, nach welchem Schutzpatron das Kraut benannt wurde. Eine Quelle besagt, dass es nach dem heiligen Christoph, dem Schutzpatron der Schatzgräber benannt wurde. Anderen Angaben zufolge, der Heilige Christophorus, Schutzpatronen gegen die Pest, der Namensgeber sein.

Die Volksheilkunde setzte Christophskraut-Wurzel als Brech- und Abführmittel sowie gegen Rheuma, Pest und Wunden beim Vieh ein. Heute wird es nur noch in der Homöopathie bei rheumatischen Beschwerden eingesetzt.

Actaea spicata Linn. (Ranunculaceae) wird traditionell zur Behandlung verschiedener Beschwerden wie Rheuma, Entzündungen, Nervenerkrankungen, Hexenschuss, Skrofulose und Chorea eingesetzt. Trotz langer Nutzungstradition wurden an dieser potenziellen Pflanze keine systematischen phytochemischen und pharmakologischen Arbeiten durchgeführt. Daher wurde A. spicata vorläufigen Anti-Angst-Screening-Studien unterzogen, um die Richtigkeit seiner traditionellen Verwendung als Anxiolytikum festzustellen. In der vorliegenden Untersuchung wurden Wurzeln der Pflanze unter Verwendung von Lösungsmitteln in der Reihenfolge zunehmender Polarität extrahiert, nämlich Petrolether (60–80 °C), Chloroform, Methanol und destilliertes Wasser. Alle Rohextrakte wurden unter Verwendung eines erhöhten Plus-Labyrinth-Apparats auf Anti-Angst-Aktivität bei Mäusen bewertet. Von all diesen Extrakten zeigte nur der Methanolextrakt eine signifikante angstlösende Wirkung bei einer Dosis von 100 mg/kg bei Mäusen im Vergleich zur Kontrolle sowie zum Standard (Diazepam, 2 mg/kg). Phytochemisches Screening zeigte das Vorhandensein von Alkaloiden und Polyphenolen im Methanolextrakt von A. spicata. Daher wurden spezielle Verfahren eingeführt, um die gesamten Alkaloid- und Polyphenolfraktionen aus dem Pflanzenmaterial bzw. dem Methanolextrakt der Pflanze zu extrahieren. Die Polyphenolfraktion zeigte eine signifikante angstlösende Aktivität bei einer Dosis von 50 mg/kg, während die Alkaloidfraktion keinerlei Aktivität aufwies

Quellen

  • By Sten Porse – Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=279652
  • https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Christophskraut_Scheuereck.JPG
  • Madaan, Reecha & A., Sharma. (2011). Evaluation of Anti-Angst Activity of Actaea spicata Linn.. International Journal of Pharmaceutical Sciences and Drug Research.