Kieferngewächse

Die Kieferngewächse (Pinaceae) bilden eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Koniferen (Coniferales). Viele Arten sind als Lieferanten von Holz und Zellstoff wichtig. Einige Arten werden als Zierpflanzen verwendet. Viele Arten prägen wichtige Pflanzengesellschaften.

Die Familie der Pinaceae umfasst zumeist Bäume seltener Sträucher mit schraubig
stehenden, nadelförmigen, immergrünen oder sommergrünen Blättern. Die Zapfen
verholzen bei der Reife. Zum Wachstum benötigen die Pflanzen unbedingt die Symbiose
mit einem Pilz in Form einer Mykorrhiza. Das Holz ist sehr harzhaltig. Es sind 9 Gattungen
mit 250 Arten hauptsächlich in der nördlichen Hemisphäre verbreitet.

Die Gattung Abies Mill. beschreibt Bäume mit schraubig und gescheitelt angeordneten
Nadeln, Sie sind kurz oberhalb der Basis etwas zusammengezogen und sitzen mit
verbreiterter runder Basis dem Trieb direkt auf. Es werden keine Blattkissen ausgebildet,
wodurch die Rinde glatt bleibt. Die Nadeln zeigen außerdem helle Spaltöffnungsbänder auf
der Unterseite oder teilweise auch auf der Oberseite. Die Zapfen stehen aufrecht auf den
Trieben und bei der Reife fallen Deck- und Samenschuppe ab, so dass nur die
Zapfenachse erhalten bleibt, welche dann jahrelang am Trieb verbleibt. Es sind 40 Arten
bekannt, die hauptsächlich in den Gebirgen der nördlichen Hemisphäre beheimatet sind.
Die meisten Arten haben große Ansprüche an ihren Standort und sind in trockenen,
gemäßigten Klimaten mit Luftverschmutzung schwer zu kultivieren. Trotzdem überzeugen
sie durch den regelmäßigen kegelförmigen Kronenaufbau und ihre kerzengeraden
Stämme sowie durch ihre attraktiv gefärbten Nadeln und sind daher sehr beliebt.
Die Gattung Cedrus Trew umfasst immergrüne Gehölze, deren Nadeln dreiseitig
zugespitzt sind. Sie stehen locker schraubig an Langtrieben und an Kurztrieben in
Büscheln zu 30-50. Die Zapfen stehen aufrecht und sind ei- oder tonnenförmig. Bei der
Reife nach 2-3 Jahren zerfallen sie. Es sind 4 Arten bekannt, die in der östlichen
Mittelmeerregion und im westlichen Himalaja beheimatet sind.
Die Gattung Larix Mill. beschreibt sommergrüne Gehölze. Die nadelförmigen Blätter sind
an Langtrieben schraubig angeordnet und an Kurztrieben in Büscheln zu 15-50
zusammengefasst. Die Zapfen sind eiförmig und zerfallen nicht, sie haften lange am Trieb.
Die Gattung Picea A. Dietr. beschreibt immergrüne Gehölze, deren nadelförmige Blätter,
wenn sie 4-kantig sind, auf allen Seiten mit Spaltöffnungsbändern gezeichnet sind. Sind
die Nadeln flach, so befinden sich die Spaltöffnungsbänder nur auf der Unterseite, welche
durch Drehung der Nadeln nach oben zeigt. Der Blattgrund ist mit dem Trieb verwachsen
und nicht grün. Nach dem Abwurf älterer Nadeln bleiben Blattkissen zurück, die die Rinde
rau und rissig machen. Die Zapfen stehen zuerst aufrecht, hängen aber dann am Trieb
herunter und fallen nach der Reife als Ganzes ab. Es sind 40 Arten in der nördlichen
Hemisphäre beheimatet.
Die Gattung Pinus L. umfasst immergrüne Bäume und Sträucher. Die nadelförmigen
Blätter sind an Langtrieben zu trockenhäutigen Schuppen reduziert in deren Achseln
Kurztriebe hervortreten aus denen je nach Art 2 bzw. 5 Nadeln wachsen. Die Zapfen sind
gerade oder gekrümmt, kugelig bis walzenförmig. Sie reifen erst im 2. oder 3. Jahr. Es sind
mehr als 90 Arten bekannt. Viele Arten der Gattung überzeugen durch ihre auffällige
schuppig reißende Borke und ihren unregelmäßigen Wuchs im Alter, der malerische
Baumgestalten hervorbringt. Der Jugendwuchs ist regelmäßig. Die Gehölze haben eine
sehr große ökologische Amplitude und können sich an viele Situationen anpassen.
Die Gattung Pseudotsuga Carr. beschreibt immergrüne Bäume. Die nadelförmigen Blätter
sind durch Stielchen verschmälert und schräg vom Zweig abstehend. Die Blattkissen sind
klein und elliptisch. Die Zapfen hängen an den Trieben und haben weit herausragende
dreispitzige Deckschuppen. Es sind 7 Arten bekannt.
Die Gattung Tsuga (Ant.) Carr. beschreibt immergrüne Gehölze, deren Nadeln bis 2,5 cm
lang sind, flach und nur unterseits mit Spaltöffnungsbändern besetzt. Die Nadeln sind
deutlich gestielt. Die Stielchen liegen auf dem Trieb und sitzen auf Blattkissen. Die Zapfen
sind klein und stets endständig. Es sind 14 Arten bekannt.
Aus: https://www.biologie.uni-konstanz.de