Da die Behandlung einer Borreliose-Erkrankung heute immer über eine Therapie mit Antibiotika geführt wird, ist es sicher mutig, eine Entscheidung zugunsten einer Therapie mit Kardentinktur und anderen Methoden, die die körpereigenen Abwehrsysteme unterstützen, zu treffen. Es muss jeder für sich diese Entscheidung auch selbst tragen, denn der Arzt wird sich vermutlich immer für den, aus Studien abgesicherten, Weg entscheiden.
Neben der Frühsommer-Meningoenzephalitis, die durch FSME-Viren ausgelöst wird und von Zecken auf den menschlichen Körper übertragen wird, ist man Mitte der 70er-Jahre im letzten Jahrhundert auf eine weitere durch Zecken ausgelöste Erkrankung gestoßen – die Borreliose bzw. Lyme-Borreliose nach dem Ort der ersten Diagnose dieser Erkrankung in Amerika benannt. Man schätzt, dass ein Drittel bis etwa die Hälfte der Zecken Träger der Borrelia burgdorferi Bakterien (zu den Spirochäten gehörig und von Burgdorfer 1981 entdeckt) sind. Bei einem Zeckenbiss kann es zur Übertragung der Erreger kommen, die nach neueren Erkenntnissen etwa 2 Tage im Bereich des Zeckenbisses verbleiben. Dann erst vermehren sie sich um sich in weiteren Arealen des Körpers einzunisten und führen so zu Folgeerkrankungen. Schätzungen sagen, dass es in Deutschland pro Jahr zu etwa 60.000 Borreliose Erkrankungen kommt – interessanterweise ist die Zahl der in Österreich erkrankten Personen nur um ein Viertel niedriger.
Ein erstes Erkennungszeichen der Erkrankung ist die im Volk „Wanderröte“ (Erythema migrans) bezeichnete ringförmige Rotfärbung um den Zeckenbiss. Folgeerkrankungen können sehr vielfältig sein und sich in der Haut, in den Gelenken oder sogar in den Nerven zeigen.
Die Problematik der komplementären Behandlung mit Kardentinktur liegt darin, dass Komplikationen, die nach einer Infektion auftreten können – aber nicht zwingend sind – nach einer eventuell missglückten Therapie mit Kardentinktur normalerweise mit der üblichen Therapieform nicht mehr gutgemacht werden können.