Andorn, sollte jeder kennen der Beschwerden mit der Atmung, den Bronchien und dem Verdauungsapparat hat!
Der Gewöhnliche Andorn (Marrubium vulgare), auch Weißer Andorn, Gemeiner Andorn, kurz Andorn, Helfkraut, Weißer Dorant, Mariennessel, Schwindsuchtkraut oder Berghopfen genannt
Andorn gehört zum altbewährten Arzneischatz und wird aufgrund seiner therapeutisch wertvollen Gerb- und Bitterstoffe zur Anregung der Ausscheidung verschiedener Körperflüssigkeiten eingesetzt; und zwar zum einen im Bereich der Atemwege und zum anderen im Verdauungsbereich.
Paracelsus nannte ihn den „Arzt der Lunge“. Eine treffende Bezeichnung für den Andorn, der durch seine schleimlösende Wirkung insbesondere bei Erkältung hilft.
Der Andorn ist wunderbar bitter. Darauf weist schon seine wissenschaftliche Bezeichnung Marrubium vulgare hin. Diese soll aus dem Hebräischen stammen: mar ist bitter und rob bedeutet viel. Bittere Inhaltsstoffe im Andorn wie das Marrubiin regen zum Beispiel die Verdauungssäfte an und helfen bei Beschwerden wie Völlegefühl und Blähungen. Bei Erkältungskrankheiten greift der Wirkstoffkomplex aus Bitterstoffen, Saponinen und ätherischen Ölen. Insbesondere das bittere Marrubiin wirkt sekretlösend und hilft somit den Schleim zu verflüssigen. Der Andorn erleichtert somit das Abhusten des zähen Bronchialschleims.



- Andorn wirkt schleimlösend bei festsitzendem Schleim, antientzündlich und krampflösend.
Unter den Arzneipflanzen aus der Familie der Lippenblütler – dazu gehören zum Beispiel Ackerminze und Melisse – sticht der Andorn durch seine kräftigen Bitter- und Gerbstoffe hervor. Seine medizinische Wirksamkeit wird durch den Bitterstoff Marrubiin bestimmt. - Andorn wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2018 gewählt.
- Die therapeutische Relevanz von Bitterstoffen beruht auf einem speziellen Mechanismus, so der Würzburger Studienkreis: Der Mensch besitzt 25 verschiedene „Bitter-Rezeptoren“, die unter anderem auf der Zunge, in Mund und Rachen, aber auch auf den glatten Muskelzellen des Bronchialsystems sitzen.
- Werden die Rezeptoren dort aktiviert, führt das zur Erweiterung von verengten Bronchien und damit zu einer verbesserten Sauerstoffaufnahme und erleichterten Schleimentfernung. Eine Studie aus den USA weise außerdem darauf hin, dass die gezielte Stimulation der Rezeptoren mit Bitterstoffen das Immunsystem stärken könne.
- Durch die Bitterstoffe wird die Magensaftsekretion angeregt und das darmassoziierte Immunsystem moduliert [9]. Zudem gibt es aus experimentellen Studien Hinweise auf eine Verringerung der Sensitivität gegenüber Schmerzreizen (antinozizeptive Wirkung)
- Gerade der Frischpflanzensaft ist als Hustenmittel bewährt und bei Katarrhen erleichtert er durch seine schleimlösende Wirkung das Abhusten. Durch Andorn wird die Leberfunktion sowie die Bildung von Galle gesteigert, die Schleimabsonderung im Darm angeregt.
- Der Einsatz des Andorn bei Katarrhen der Atemwege und Verdauungsbeschwerden sei bereits seit über 2000 Jahren dokumentiert. Heute werden Extrakte aus dem Kraut der Pflanze zur Schleimlösung bei Husten im Rahmen von Erkältungen angewendet. Diese Wirkung sei durch verschiedene Studien belegt.
- Unter den Arzneipflanzen aus der Familie der Lippenblütler – dazu gehören zum Beispiel Ackerminze und Melisse – sticht der Andorn durch seine kräftigen Bitter- und Gerbstoffe hervor. Seine medizinische Wirksamkeit wird durch den Bitterstoff Marrubiin bestimmt.
- Gegenanzeigen:
- Schwangerschaft und Stillzeit: Andorn kann die Gebärmutter stimulieren und sollte daher während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.
- Allergische Reaktionen:In seltenen Fällen können allergische Reaktionen wie Hautausschlag oder Juckreiz auftreten.
- Weitere Nebenwirkungen:Bisher sind keine weiteren Nebenwirkungen bekannt, aber es ist wichtig, mögliche Nebenwirkungen zu beobachten und gegebenenfalls einen Arzt oder Apotheker zu konsultieren.
Bitter- und Gerbstoffe
Das Kraut, das scharf schmeckt, enthält viele Bitter- und Gerbstoffe, ausserdem Harze und ätherische Öle. Der für den Andorn typische Bitterstoff Marrubiin (daher der Name, von lat. marrium = bitter) ist für die Heilwirkung verantwortlich. Bitterstoffe aktivieren Rezeptoren, die auf den glatten Muskelzellen des Bronchialsystems, auf der Zunge und im Mund sitzen. Es gibt 25 verschiedene Bitter-Rezeptoren und werden diese aktiviert, erweitern sich verengte Bronchien, was wiederum zu einer verbesserten Sauerstoffaufnahme und einer erleichterten Schleimentfernung führt. Ausserdem wird die Gallenproduktion angeregt.
Obwohl es an klinischen Daten für die medizinische Nutzung fehlt, kommt Andorn aufgrund der langen traditionellen Verwendung als Heilmittel für folgende Anwendungsgebiete infrage:
- zeitweise Appetitlosigkeit
- Völlegefühl
- Blähungen
- Katarrhe der Luftwege
Fertigarzneimittel aus Andorn in Form von Bronchialtropfen sowie Frischpflanzenpresssäfte wirken schleimlösend, antientzündlich sowie krampflösend. Gegenanzeigen und Nebenwirkungen sind nicht bekannt.
Marrubiin ist pflanzlicher Inhaltsstoff, der zu den Bitterstoffen gezählt wird. Genau genommen wird dieser zur Stoffgruppe der Diterpenoidlaktonen gezählt.
Einige Lippenblütler enthalten größere Anteile an Marrubiin in den oberen Pflanzenbestandteilen. Vor allem der Andorn (Marrubium vulgare) und einige Löwenohrarten (z.B. afrikanisches Löwenohr) sind bekannt für ihre hohen Marrubiingehalte.
Medizinisch ist der Bitterstoff sehr interessant, da er zahlreiche Wirkungen auf den menschlichen Organismus ausüben kann. Marrubiin hat u.a. die folgenden Effekte:
- Linderung von Schwellungen (Ödemen)
- magenschützend
- Linderung von Übelkeit
- verhindert oder lindert Magenschmerzen
- vorbeugend gegen Diabetes
Die schützende Wirkung von Marrubiin auf den Magen wird u.a. dadurch erreicht, dass der Stoff die Produktion des Hormons Prostaglandin ankurbelt und somit Entzündungen und Schmerzen vorbeugen kann. Außerdem hat der Bitterstoff einen schützenden Effekt auf die Magenschleimhaut.