Samtfußrübling

Als traditioneller Heilpilz kommt der Gemeine Samtfußrübling in China und Japan bei Bluthochdruck, Lebererkrankungen und Magenproblemen zur Anwendung. Die leberstärkenden Eigenschaften des Pilzes sind für eine gesunde Psyche von Vorteil, weshalb der regelmäßige Konsum von Samtfußrüblingen auch stimmungsaufhellend wirken kann.

Schon in den 1960er Jahren bemerkte man in Japan in Regionen, in denen der Samtfußrübling gezüchtet wurde, weit weniger Krebserkrankungen als in den anderen Teilen des Landes. Umfangreiche Studien ergaben, dass dies mit dem besonders hohen Verzehr des Pilzes in diesen Regionen zu tun hatte. Viele Studien aus dem asiatischen Raum belegen mittlerweile, dass vor allem die beiden Glykoproteine Proflamin und Flammulin für die antitumorale Wirkung des Pilzes verantwortlich sind.

Der Samtfußrübling gilt heute in Ostasien vor allem bei Brustkrebs und Prostatakrebs sowie bei Sarkomen als wichtiger Heilpilz. Auch bei Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten kommt er zum Einsatz, da die Einnahme des Pilzes den Blut-Histamingehalt reduziert. Nicht zu vergessen sind seine virenhemmenden, gefäßerweiternden und blutdruckregulierenden Eigenschaften.
Um die gesundheitlich interessanten Inhaltsstoffe für unseren Körper verfügbar zu machen, sollte der Pilz so oft wie möglich gegessen werden. Laut Studien müssten allerdings über einen längeren Zeitraum 30 bis 50 g frische Pilze verzehrt werden. Diese Menge wird man selbst bei sehr engagierter Pilzsuche wohl nicht dauerhaft schaffen, aber wir können uns den Pilz auf verschiedene Art in unsere Küche holen bzw. zu uns nehmen:

Flammulina velutipes

Da wir den Samtfußrübling über einen langen Zeitraum in der Natur sammeln können, können wir auf einfache Weise Vorräte mit ihm anlegen. Geht er einmal aus, so kann er frisch als Enoki (die japanische Zuchtform) gekauft werden und noch dazu lässt er sich gut in Haus und Garten züchten. Auch die Einnahme von Pilzextrakten aus seriösen Quellen ist zu empfehlen.

Zu den kulinarischen Verwendungsmöglichkeiten des Pilze findest du in diesem Blogbeitrag genauere Infos!

Samtfußrüblinge bestehen übrigens zu 89 % aus Wasser. Die verbleibenden 11 % Trockenmasse setzen sich vor allem aus Proteinen, Kohlehydraten, Mineralstoffen, Fetten, Vitaminen (z.B. Vitamin B3 – Niacin), Sesquiterpenen und Sterolen zusammen.

Verwechslungspilze

Der Gemeine Samtfußrübling hat einige giftige Verwechslungpilze, die man zwar mit etwas Kenntnis sehr gut bestimmen kann, auf die wir aber hinweisen möchten.
So kann man ihn mit dem tödlich giftigen Gifthäubling (Galerina marginata) und mit dem ebenfalls giftigen Grünblättrigen Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare) verwechseln.

Der Gifthäubling wächst im Vergleich zum Samtfußrübling zwar bevorzugt auf abgestorbenen Nadelbäumen, kommt aber auch auf abgestorbenen Laubbäumen vor. Wir finden ihn von August bis November, während der Samtfußrübling erst ab den ersten kalten Nächten mit der Ausbildung von Fruchtkörpern beginnt. Es gibt allerdings eine Zeitspanne, in der beide Pilze gedeihen! Der Gifthäubling unterscheidet sich vom Samtfußrübling durch einen braunen bis silbrigen, flockig-faserig überzogenen Stiel, der immer einen dünnen, zumindest angedeuteten Ring aufweist – ein gutes Unterscheidungsmerkmal! 

Der Grünblättrige Schwefelkopf wächst gerne an toten Laub- und Nadelholzbaumstümpfen. Ihn finden wir von Mai bis in den Winter. Die Hutoberseite ist schwefelgelb bis rotbraun und zum Rand hin oft heller.
Die Hutoberseite ist im Gegensatz zum Samtfußrübling trocken, der Stiel in Gelbtönen, zur Spitze hin meist hellgelb bis schwefelgelb. Die Lamellen sind im jungen Zustand grüngelb und im Alter dunkelbraun.