Steinpilz

Wissenschaftlicher Name : Steinpilze (Boletus) / Ordnung: Dickröhrlingsartige (Boletales))

https://de.wikipedia.org/wiki/Steinpilze
Die Steinpilze bilden mittelgroße bis große Fruchtkörper, die durch dicke, basal meist verdickte Stiele, mit einer netzigen oder feinflockigen, seltener kahlen Oberfläche und röhrenförmiges Hymenophor gekennzeichnet sind. Der Hut ist meist polsterförmig, mit trockener, feinfilziger oder kahler Oberfläche. Die Hutfarbe der einzelnen Arten reicht von weißlich über grau und verschiedene Gelb-, Rotbraun- und Brauntöne bis schwarzbraun, auch innerhalb einzelner Arten kann die Hutfärbung variieren. Die Röhrenschicht und die Poren sind jung weiß, im Alter durch die Farbe der Sporen erst gelblich und schließlich olivgrün verfärbt[3]. Bei jungen Fruchtkörpern sind die Porenmündungen durch eine mehlig-weiße Schicht verdeckt[3]. Das Sporenpulver ist meist olivgrün, die Sporen sind glatt und spindelig. Das Fleisch (Trama) ist weiß, meist ohne Verfärbung beim Schneiden, kann je nach Art aber unter der Huthaut etwas röten, z. B. beim Gemeinen Steinpilz oder auch schwach blauen, so z. B. bei Boletus pinophilus var. viridicaerulasecens[3][4]. Ein Velum fehlt, die Huthaut ist aber je nach Art mehr oder weniger stark von einem Reif überzogen.

Wie oft haben wir Aussagen dieser Art gehört: „Ich habe am vergangenen Donnerstag 12 Herrenpilze gefunden“ oder „Die vergangene Saison war besonders gut. Am 23. September habe ich 18 Steinpilze gesammelt.“ Derartige Aussagen mögen zwar etwas übertrieben sein, aber ich stelle mir dabei immer dieselbe Frage: Was ist da mit „Herrenpilz“ ober mit „Steinpilz“ gemeint? Diese beiden Begriffe aus dem Volksmund lassen sich nicht so einfach definieren. Ein diesbezügliches Nachfragen meinerseits hat aber auch keine Klarheit geschaffen, da die Antworten sehr unterschiedlich waren.

Hier die zwei üblichsten Aussagen:

  • Die kleinen, dunklen mit abgerundetem Kopf und dickem Stiel sind Steinpilze; die großen mit offenem Hut sind Herrenpilze;
  • Der Herrenpilz hat einen dunklen, rotbraunen Hut, alles andere sind Steinpilze.

Beide Aussagen haben keine wissenschaftliche Grundlage. Es bedarf offensichtlich einer Klärung dieses Sachverhaltes.

Bei uns in Südtirol kommen vier Pilzarten vor, die je nach „Anschauung“ als Stein- bzw. als Herrenpilze bezeichnet werden. Diese sind der Sommer-Steinpilz (Boletus aestivalis), der Bronze-Röhrling oder Schwarzhütige Steinpilz (Boletus aereus), der Steinpilz (Boletus edulis) und der Kiefern-Steinpilz (Boletus pinophilus).

Im Folgenden wird eine kurze Beschreibung dieser vier Pilzarten geboten.

Zuerst muss einmal erwähnt werden, dass es sich um Röhrenpilze handelt. Das sind Pilze, die an Stelle der Lamellen eine Art „Schwamm“, bestehend aus Röhren, aufweisen. In diesen Röhren wachsen die Sporen heran. Dieser „Schwamm“ ist im jungen Zustand weißlich und verfärbt sich im Alter bei allen vier Arten in Richtung olivgrün.

Diese vier „Steinpilz“-Arten sind – so wie auch alle anderen Röhrlinge – Mykorrhizabildner. Sie leben also in Symbiose mit einer oder mehreren Baumarten. Die Anwesenheit dieser Baumarten sowie einige andere Bedingungen (Wärme, Feuchtigkeit, pH-Wert des Bodens) sind somit die Voraussetzungen für ihren Bestand.

Der Sommer-Steinpilz hat einen Hut mit einem Durchmesser von ca. 80 bis 300 mm, der jung halbkugelig, später abgeflacht und polsterförmig ist. Die Oberfläche ist glatt, feinfilzig, wildlederartig, gegen das Zentrum zunehmender schuppig, felderig. Bei Trockenheit und im Alter tendiert die Huthaut zu feldrigem Aufreißen. Die Farbe des Hutes geht von hell milchkaffeebraun bis dunkel tabakbraun. Die Röhren sind jung weißlich und verfärben sich im Alter olivgrün. Der Stiel ist zylindrisch, hellbraun, mit einer weißlichen Basis. Seine gesamte Oberfläche ist mit einem weißlichen, im Alter bräunlichen Netz überzogen.

Der Sommer-Steinpilz ist, wie der Name schon ausdrückt, schon sehr früh, ab Ende Mai/Anfang Juni zu finden. Er wächst vor allem unter Buchen und besitzt einen braunen Stiel mit bräunlichem Netz, sowie vorwiegend einen feinfeldrig aufgerissenen Hut.

Der eigentliche Steinpilz (Boletus edulis) hat einen Hut mit einem Durchmesser von 60 bis 200 mm, in Ausnahmefällen von 300 mm. Er ist jung halbkugelig, später konvex bis abgeflacht. Die Oberfläche ist glatt, feinfilzig, wildlederartig, höchstens bei Trockenheit feldrig aufgerissen; im feuchten Zustand ist sie schwach schmierig, jung weißlich, dann zunehmend haselnussbraun, seltener auch rotbraun bis dunkelbraun, aber fast immer mit einem helleren bis weißlichen Rand. Die Röhren sind jung weißlich, dann zunehmend gelb bis olivgrün. Der Stiel ist weiß bis hellbräunlich, von der Spitze bis zur Basis mit einem weißen Netz überzogen. Der Steinpilz wächst von Juni bis Oktober in Laub- und Nadelwäldern.