Roter Fingerhut

Im dunklen Fichtenwald, auf sauren, kalkarmen Böden, am schattigen Wegrand oder auf Kahlschlägen stößt der Wanderer zuweilen auf hohe Blütenstängel mit zahlreichen glockenförmigen, purpurrot leuchtenden Blüten. Es ist der Rote Fingerhut. Diese Blüten faszinieren. Sie haben etwas Magisches an sich. Wem kämen da beim Anblick nicht die Waldelfen in den Sinn?

Die Ärzte der griechischen und römischen Antike kannten den Fingerhut nicht. Es war Leonhart Fuchs, der als erster Botaniker diese Pflanze im Jahr 1542 beschrieb. Wegen der Blütenform nannte er sie Digitalis. Digitale ist das lateinische Wort für die metallene Fingerkappe, die Schneider benutzen, um sich beim Nähen nicht in die Finger zu stechen. Es sind keine altdeutschen Namen für das Waldkraut bekannt. Sicherlich hat es sie einst gegeben, aber irgendwie sind sie verloren gegangen. Nicht einmal Hildegard von Bingen erwähnt den Fingerhut. 🌱🐾

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